Kaum Praktikumsstellen während Corona bedeutete viel Zulauf für den Career Service an der THI

Während Corona waren Praktikumsplätze in den Unternehmen Mangelware. Um die Studierenden aus der Perspektivlosigkeit zu holen, hatten die Mitarbeitenden des Career-Service alle Hände voll zu tun

Anja Nigl arbeitet als Referentin für Karriereberatung an der Technischen Hochschule Ingolstadt. (Foto: THI)

Erfahrung in der Praxis zu sammeln, ist ein wesentlicher Teil des Studiums an der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI). Praktika beziehungsweise Praxis-Semester sind Pflicht für die Studierenden. Doch coronabedingt war es in den vergangenen zwei Jahren für die Studentinnen und Studenten nicht leicht, an Stellen und Praktikumsplätze zu kommen. Kontaktbeschränkungen, Homeoffice-Pflicht und Unwägbarkeiten, was die wirtschaftliche Zukunft bringt, ließen viele Unternehmen zurückhaltend agieren.

Für den Career-Service und die Studienberatung der THI Ingolstadt bedeuteten diese Umstände eine enorme Steigerung der Anfragezahlen und auch einen gewissen Perspektivwechsel. Anja Nigl ist seit über zehn Jahren Referentin für Karriereberatung an der Hochschule und erzählt, wie sie den Studierenden in den vergangenen Monaten Hilfeleistung anbieten konnte.

 

Frau Nigl, wie hat sich Corona auf Ihre Arbeit ausgewirkt?

Anja Nigl: Corona hat den Studierenden, aber auch den Mitarbeitenden des Career Service viel abverlangt. An Praktika zu kommen oder den Job-Einstieg zu schaffen, war sehr schwer. Es gab Phasen, da haben Unternehmen so gut wie niemanden eingestellt.

Wie konnten Sie beim Career-Service helfen?

Anja Nigl: Wir haben feststellen müssen, dass mit zunehmender Dauer der Beschränkungen und Lockdowns viele Studierende immer mehr in eine gewisse Motivations- und Perspektivlosigkeit abgerutscht sind. Deswegen lag unsere Hauptaufgabe darin, den jungen Menschen Alternativen aufzuzeigen, sie zu coachen, gemeinsam an ihrer Profilbildung zu arbeiten. Der Kontakt zu uns, das Wissen, nicht allein gelassen zu werden, hat vielen sehr geholfen.

Es ging also in dieser Zeit weniger um das klassische Überarbeiten des Lebenslaufs oder die Vermittlung von Kontakten zu Unternehmen, sondern auch um persönliche Unterstützung?

Anja Nigl: Ja, genau! Wir haben versucht, immer erreichbar zu sein. Wir haben auch ganz viele Termine am Abend angeboten, offene Sprechstunden, zu denen sich die Studierenden einfach einloggen konnten, um über ihre Probleme zu sprechen.

Eine große Aufgabe…

Anja Nigl: Ich glaube, die Studierenden sind in dieser Pandemie-Zeit etwas vergessen worden. Zwei Jahre lang saßen sie phasenweise komplett zum Studieren nur vor ihrem Rechner, Kontakt in Präsenz zu Kommilitoninnen und Kommilitonen sowie das Lehrpersonal gab es so gut wie gar nicht. Und keiner wusste, wie lang uns diese Situation noch im Griff haben würde. Niemand konnte länger als zwei Wochen planen. Für junge Menschen, die im Aufbruch begriffen sind, ist das eine schwierige Konstellation. Da hat sich der ein oder andere schon gefragt, warum er das alles macht.

Und an diesem Punkt kam die Studienberatung ins Spiel.

Anja Nigl: Wir hatten in den vergangenen zwei Jahren einen enormen Zulauf. Die Zahl der Anfragen ist deutlich gestiegen. Im ersten Pandemie-Jahr 2020 lag die Steigerung bei 33 Prozent. Aber seit einigen Wochen merken wir, dass sich die Situation etwas entspannt. Es werden wieder mehr Praktikums- und Werkstudentenstellen ausgeschrieben. Die Unternehmen werden wieder aktiver.

Jetzt, mit Beginn des Sommersemstester, kehren auch die Studierenden wieder auf den Campus zurück. Die Homeoffice-Pflicht endet. Es ist also Entspannung in Sicht. Auch für den Career Service?

Anja Nigl: Ich denke, dass wir wieder ein Stück zur Normalität zurückkehren können. Und besonders freue ich mich, wenn wir unsere Beratungen und Workshops sowohl in Präsenz, als auch weiterhin online anbieten können. Das liefert Flexibilität und ist aus meiner Sicht die Zukunft. Die Studierenden können sich dann ganz individuell überlegen, ob sie gerne mit uns von Angesicht zu Angesicht in einem Beratungsraum, online von zu Hause oder bei einem Spaziergang über den Campus sprechen möchten. Diese Flexibilität und gleichzeitig Planungssicherheit tut bestimmt allen gut.

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