SCALE-UP: Wo Ideen fliegen lernen und Teams Großes schaffen

SCALE-UP-Räume (Student-Centered Active Learning Environment with Upside-down Pedagogies) revolutionieren die Hochschullehre, indem sie aktives Lernen und Zusammenarbeit in den Mittelpunkt stellen. Statt passiv Vorlesungen zu verfolgen, arbeiten Studierende in diesen innovativen Räumen in kleinen Teams an realen Fragestellungen. Der Raum selbst wird dabei zum zentralen Bestandteil des Lernens: Farblich voneinander abgegrenzte Bereiche, interaktive Displays und flexible Technik fördern den Austausch und er-leichtern den Einsatz digitaler Tools.

Studierende im Fokus: Der Scale-up-Raum lädt zu kreativem und eigenständigem Arbeiten ein (Foto: THI).

Didaktische Allrounder: Die einzelnen Arbeitsbereiche können für unterschiedliche Praxisaufgaben verwendet werden (Foto: THI).

Puzzlearbeit für die Parkettleger: Der Boden des Raums ist nach einem speziellen Konzept gestaltet (Foto: THI).

Ein herausragendes Beispiel für diese Lernumgebung ist der Raum K111 an der Technischen Hochschule Ingolstadt. Genutzt wird er in erster Linie von der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen, die hier das Konzept von SCALE-UP voll ausschöpft: Theorie und Praxis greifen nahtlos ineinander. Wissen wird nicht nur vermittelt, sondern unmittelbar angewandt und vertieft. Lehrende treten dabei als Coaches auf, die gezielt unterstützen und individuelles Feedback geben. So entsteht ein dynamisches Lernumfeld, das Kreativität weckt, analytisches Denken stärkt und die Lösung komplexer Probleme fördert. Besonders wertvoll ist dieser Ansatz in interdisziplinären Projekten, bei denen Studierende aus unterschiedlichen Fachrichtungen gemeinsam an innovativen Lösungen arbeiten.

Die Umsetzung des didaktischen und gestalterischen Konzepts für den Raum K111 wurde maßgeblich von Professor Bernhard Rothbucher vorangetrieben. Projektleiter Professor Ulrich Schlickewei und Werkmeister Daniel Bittl trugen entscheidend zur technischen Realisierung und Einrichtung bei. Gemeinsam haben sie eine Umgebung geschaffen, die optimal auf die Anforderungen moderner Hochschullehre abgestimmt ist.

Wie vielseitig der Raum genutzt werden kann, zeigt ein Beispiel aus dem Bereich Technisches Design: Studierende erhalten die Aufgabe, ein nachhaltiges Produkt – etwa ein energieeffizientes Haushaltsgerät – zu entwickeln. Dabei analysieren sie zunächst Grundlagen zur Energieeinsparung, erstellen mithilfe von Design-Software erste Prototypen und präsentieren ihre Ergebnisse direkt auf den interaktiven Displays im Raum. Dieser iterative Prozess ermöglicht es den Teams, innovative Konzepte zu entwickeln und kontinuierlich weiterzuverfolgen. Gleichzeitig lernen die Studierenden, technisches Know-how mit ökologischen und gestalterischen Überlegungen zu verbinden – ein unschätzbarer Vorteil in einer zunehmend interdisziplinären Welt.

„SCALE-UP-Räume bieten Studierenden eine perfekte Plattform, um kreativ zu sein, im Team zu arbeiten und Theorie direkt in greifbare Lösungen umzusetzen“, erklärt Bernhard Rothbucher. „Gerade die Kombination von Gestaltung und Technologie eröffnet völlig neue Möglichkeiten.“

Damit wird der Raum K111 zu einem lebendigen Labor, das Studierende aktiv einbindet und zu Höchstleistungen herausfordert. Die moderne Ausstattung lädt dazu ein, Ideen zu visualisieren, Modelle zu testen und Ergebnisse gemeinsam zu diskutieren. Mit diesem praxisnahen Ansatz werden nicht nur fachliche Kompetenzen geschärft – SCALE-UP bereitet die Studierenden optimal auf die Arbeitswelt von morgen vor, in der Kreativität, Zusammenarbeit und technologische Kompetenz unverzichtbar sind.

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