Berufsbegleitend zum Bachelor Fahrzeugtechnik: 4 Fragen an Alexander Boiger

Alexander Boiger studiert seit Oktober 2020 neben dem Beruf am Institut für Akademische Weiterbildung (IAW). Wir haben mit dem Mitarbeiter im Entwicklungsressort bei der BMW AG über seine Motivation und das berufsbegleitende Studium am IAW gesprochen.

Porträtfoto Mann

Alexander Boiger studiert seit Oktober 2020 berufsbegleitend Fahrzeugtechnik am IAW. Quelle: privat

Herr Boiger, Sie studieren seit Oktober 2020 den berufsbegleitenden Bachelor-Studiengang Fahrzeugtechnik am IAW. Warum haben Sie sich für ein Studium neben dem Beruf entschieden?

Warum man Theorie und Praxis getrennt voneinander betrachtet, kann ich bis heute nicht nachvollziehen, da sich beides gegenseitig bedingt: Ohne Know-how kann ich in der Praxis nicht ordentlich arbeiten, ohne Praxisverständnis nützt mir das umfangreichste Wissen nichts. Daher habe ich bereits nach meinem Schulabschluss Beruf und Lernen kombiniert und habe so unter anderem meine Hochschulreife während meiner Ausbildung erworben.

Auch wenn ich meine persönlichen Stärken eher in der Praxis sehe, war es mir immer wichtig, den Bezug zur Theorie nicht zu verlieren. So lag es für mich nahe, auf meinen Techniker-Abschluss aufgrund meiner Tätigkeit in der Entwicklung noch einen akademischen Abschluss folgen zu lassen. Ich habe schon immer großen Wert daraufgelegt, früh selbstständig zu sein und Verantwortung für mich übernehmen zu können. Mein Arbeitgeber befürwortet und unterstützt das Thema Weiterbildung und im persönlichen Gespräch mit Arbeitskollegen mit ähnlichem Werdegang habe ich dann vom berufsbegleitenden Studium am IAW erfahren – und so ist es mir möglich, trotz Studium meinem Job nachzugehen und mir meine Selbstständigkeit zu bewahren.

Skizzieren Sie bitte kurz Ihren beruflichen Hintergrund.

Nach meinem Realschulabschluss 2013 habe ich mich nach einem Praktikum für eine duale Ausbildung als Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker mit berufsbegleitendem Erwerb der Fachhochschulreife bei der BMW AG in München entschieden. Meine Ausbildung habe ich 2016 erfolgreich abgeschlossen. Im Anschluss habe ich, durch interne Fortbildung im Rahmen des „@dvanced-Programms“, das sich an Absolventen mit dualer Berufsausbildung richtet, bereits zwei Semester an der Westsächsischen Hochschule Zwickau absolviert. Dies war allerdings kein Studiengang im klassischen Sinne, sondern ein Weiterbildungsprogramm, das speziell auf die Anforderungen in der Entwicklung bei BMW zugeschnitten ist.

Nach meiner Abschlussarbeit im Entwicklungsfachbereich Karosserie und Exterieur habe ich das Zertifikat „BMW Karosseriebautechniker“ erhalten und bin nun seit Anfang 2018 als SE-Teamleiter in einem Fahrzeugprojekt in der Entwicklung für Frontklappen und Seitenwände tätig. Parallel dazu entstand der Wunsch, neben der internen Qualifizierung, auch einen allgemein anerkannten Abschluss zu erwerben – und so habe ich mich dann letztendlich für ein berufsbegleitendes Studium am IAW entschieden.

Welche Inhalte des Studiengangs Fahrzeugtechnik reizen Sie ganz besonders?

Der Studiengang vermittelt alle Inhalte, die heute in jeder Industrie Standard sind, um ein Projekt bzw. ein Bauteil vom ersten Pinselstrich bis zum funktionierenden Serienteil zu entwickeln und fertigzustellen. Dieses breite Spektrum an Tätigkeiten wie Auslegung, Konstruktion, Simulation, Fertigungstechnik, Validierung sowie Qualitätsmanagement fasziniert mich und zeigt, wie vielfältig und facettenreich technische Berufe sein können. So ist man am Produktlebenszyklus „von der Wiege bis zur Bahre“ beteiligt.

Mit Blick auf die Zukunft: Was sind Ihre beruflichen Ziele nach dem Abschluss Ihres Studiums am IAW?

Aktuell darf ich in meinem Job sowohl die technische wie auch die Management-Welt kennenlernen. Sofern sich in Zukunft die Möglichkeit ergibt, würde ich gerne stärker auf das Thema Forschung im Bereich Stahl und Aluminium bzw. Umformtechnik eingehen.

Neben dem Beruf zum Bachelor Fahrzeugtechnik

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