Kulturgastronomie meets Gesundheitsmanagement

Interview mit IAW-Student Philipp Schmid

Foto Mann vor Café

Seit Oktober 2020 studiert Philipp Schmid berufsbegleitend Management in Gesundheitsberufen am IAW. Quelle: Philipp Schmid

Philipp Schmid ist ein bekanntes Gesicht der Ingolstädter Kultur- und Gastroszene. Seit 2017 führt der 33-jährige das Café Tagtraum und ist Mitveranstalter des TAKTRAUM Festivals. Darüber hinaus engagiert er sich als Pate am Runden Tisch Innenstadt im Bereich Stadtaktion, um die Entwicklung der Innenstadt in Ingolstadt voranzutreiben. Im Oktober 2020 startete der Gastronom dann in den Hörsaal und studiert seitdem neben dem Job Management in Gesundheitsberufen (MiG) am Institut für Akademische Weiterbildung (IAW). Wir haben mit ihm über den Weg ins Studium und den berufsbegleitenden Bachelorstudiengang gesprochen.

Sie sind Inhaber des Café Tagtraum, Mitbegründer des Ingolstädter TAKTRAUM Festivals und u.a. als Vorstand für den Bereich Gastronomie beim Verein IN-City e.V. aktiv. Wie kam es dazu, dass Sie sich für einen berufsbegleitenden Studiengang mit Schwerpunkt Gesundheit entschieden haben? Was war Ihre Motivation?

Zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn habe ich eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger absolviert. Als Ausgleich zu diesem Beruf und aus finanziellen Gründen habe ich an freien Tagen zusätzlich in der Gastronomie gearbeitet. Ich wusste schon zum Ende der Ausbildung, dass dieser Job nicht das Ende der Fahnenstange für mich ist und habe mich daher, nach einer viermonatigen Reise, dazu entschlossen, mein Abitur an der BOS Ingolstadt nachzuholen.

In dieser Zeit sind einige Verbindungen in Ingolstadt entstanden und so kam es dazu, dass ich angefangen habe im Tagtraum zu arbeiten und während der ersten beiden Festivals unterstützend mitgewirkt habe. Im Anschluss habe ich damals mit vier Freunden und Kollegen das TAKTRAUM Festival übernommen und 2017 dann schließlich auch das Café Tagtraum. Die Entwicklungen in der Gastronomie im Zuge der Corona-Pandemie sowie die Tatsache, dass ich mich langfristig nicht mehr direkt hinter dem Tresen sehe, führten schlussendlich dazu, dass ich mich für ein Studium neben dem Job entschieden habe.

Ich denke, dass die gesellschaftlichen Entwicklungen auch in Zukunft einen lukrativen Arbeitsmarkt im Bereich Gesundheitsmanagement fördern. Und ich glaube, dass ich mit meinem Wissen aus der pflegerischen Ausbildung in Verbindung mit meinem anpassungsbedingten Skillset als Kulturgastronom gute Voraussetzungen für den MiG habe. Da mir der direkte Kontakt und Austausch mit Professoren und Dozenten, nach all den Jahren der schulischen Abstinenz, besonders wichtig war, kam für mich nur die berufsbegleitende Variante am IAW in Frage.

Das Gesundheitswesen steht nicht erst seit Corona vor großen Herausforderungen. Die Pandemie hat die Probleme aber sicher nochmal verschärft. Ist das auch Thema im Studium? Und hat der MiG Ihren Blick auf das Gesundheitswesen verändert?

Grundsätzlich denke ich, dass jeder Wirtschaftsbereich in Zeiten von Corona – und vermutlich noch Jahre später – vor extremen Herausforderungen steht. Ich glaube einfach, dass wir das als Gesellschaft und, wie in meinem Fall, als Gewerbetreibende, zukünftig nur durch Innovation und Anpassung bewältigen können. Mit Blick auf das Gesundheitswesen habe ich im MiG von einem unserer Dozenten, Herrn Jürgen Schneider, interessante Einblicke in die Kosten- und Finanzstrukturen im Krankenhausbereich erhalten. Diese Themen waren mir auch vor meinem Studium nicht gänzlich unbekannt, aber gerade die Gesetzgebungen und Finanzierungen in Zeiten von Corona haben gezeigt, wie wenig flexibel das jetzige Modell ist. Ich hoffe, dass in Zukunft nicht nur der kurzfristige Spargedanke, sondern der Anspruch an nachhaltige Innovationen mehr in den Vordergrund gerückt wird.

Welche Studieninhalte sehen Sie als besonders wichtig für die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen im Gesundheitswesen? Und warum würden Sie den MiG am IAW weiterempfehlen?

Bis jetzt waren alle Inhalte weitestgehend wertvoll für mich. Ich muss allerdings hinzufügen, dass ich in meinem Job bereits mit vielen betriebswirtschaftlichen Tools arbeite. Daher sind mir die Studieninhalte mit wirtschaftswissenschaftlichem Background nicht ganz neu, aber ich kann so vorhandenes Wissen weiter vertiefen und ausbauen. Aber gemessen an den Aussagen meiner Mitkommilitonen, die in diesem Bereich noch nicht so viele Erfahrungen gesammelt haben, vermittelt der MiG diese Inhalte gut verständlich. Ich bin gespannt auf die Vertiefungsmodule und den weiteren Studienverlauf und hoffe, dass wir, neben ökonomischen Aspekten, noch weiter auf Themen wie z.B. Innovationen oder Neo-Ökologie etc. eingehen.

Mit Blick auf die Zukunft: Welche beruflichen Pläne haben Sie nach Ihrem Bachelorabschluss?

Ich bin hier eigentlich ganz offen: Es gibt einige Start-ups, die mich interessieren. Auch Gesundheits-Tourismus klingt nach einem spannenden Thema. Ich habe Aufgrund meiner jetzigen beruflichen Situation nicht den Druck, irgendetwas Hals über Kopf entscheiden zu müssen. Aber für die Zukunft hoffe ich auf gute Angebote :-).