Das Institut für neue Energie-Systeme (InES) der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) ist für das Arbeitspaket 5 (Erneuerbare Energien) im Projekt ÖkoFlussPlan verantwortlich. Das Hauptziel dieses Arbeitspaketes ist es, praktikable Lösungen für die Integration von erneuerbaren Energien im ländlichen Kirgisistan zu finden. Zusätzlich zum geplanten Umfang des ÖkoFlussPlan-Projekts wurde ein Gemeinschaftshaus, das so genannte "Real Lab", errichtet, um die Nutzung nachhaltiger Energielösungen zu demonstrieren.
Die Einweihungsfeier des Real Labs fand Mitte Januar 2023 mit der Abschlusskonferenz des Projekts ÖkoFlussPlan statt. Die Eröffnungsfeier wurde durch die Anwesenheit von Projektpartnern, Vertretern der lokalen Selbstverwaltung und lokalen Partnern gewürdigt. Die Anlage stellt einen innovativen Schritt auf der Suche nach praktikablen Lösungen für die Integration erneuerbarer Energien in hoch gelegenen ländlichen Gemeinden in Kirgisistan dar.
Das Heizsystem des Ak-Tal-Gemeindezentrums besteht aus zwei Erzeugungsanlagen. Ein Festbrennstoffofen und eine Solarthermieanlage erzeugen Wärme, die im Speichertank zwischengespeichert werden kann. Bei Bedarf kann die Wärme dann mit Hilfe eines intelligenten Steuerungssystems über die Heizkörper im Gebäude verteilt werden.
Das Real Lab wurde der Ak-Tal-Gemeinde zur betrieblichen Nutzung auf Gemeindeebene übergeben. Außerdem steht es der staatlichen Universität Naryn für die wissenschaftliche Nutzung auf akademischer Ebene zur Verfügung, um Forschung und Innovation im Bereich der erneuerbaren Energien zu fördern.
Während der Eröffnungszeremonie führten Energieexperten der Technischen Hochschule Ingolstadt Workshops zum Thema nachhaltige Dämmung durch und boten Schulungen für das neu installierte Heizsystem im Real-Lab an. Es wird erwartet, dass dieser Wissenstransfer die lokale Gemeinschaft mit den Fähigkeiten und dem Fachwissen ausstattet, die für eine effiziente Verwaltung und Wartung der Einrichtung erforderlich sind.
Das Real Lab ist ein Beispiel für nachhaltige Energielösungen, welches nicht nur die praktische Umsetzung der Integration erneuerbarer Energien in hochgelegenen ländlichen Regionen veranschaulicht, sondern auch als Bildungszentrum für künftige Forschergenerationen dient. Es symbolisiert das Engagement des ÖkoFlussPlan-Projekts und seiner Partner für einen positiven Wandel und die Förderung der ökologischen Nachhaltigkeit in Kirgisistan.
Das Real Lab ist seit der Eröffnung in Betrieb und demonstriert die erfolgreiche Nutzung der Solarthermie in einer hochgelegenen Region. Außerdem steht das Real Lab allen offen, so dass die Nachbargemeinden das Haus besuchen und mehr über die nachhaltige Nutzung von Dämmung und Wärmeversorgung erfahren können. Die Erfolgsgeschichte des Real Labs beschränkt sich also nicht nur auf die Ak-Tal-Gemeinde, sondern erstreckt sich auch auf benachbarte Gebiete und kann so nachhaltige Energielösungen fördern. Das Projekt ÖkoFlussPlan wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und ist 2019 gestartet. ÖkoFlussPlan ist Teil der BMBF-Initiative Client II.