SEED-Projekttreffen in Kenia: Große Fortschritte bei der Entwicklung eines Konzepts für einen Energy-Hub für informelle Siedlungen

Projektteam gemeinsam mit Vertreter*innen von MSDP und CHWs

Eine Straße in der informellen Siedlung Kingstone, Viwandani-Mukuru

Das nun zweite SEED-Projektmeeting in Präsenz konnte in der Woche vom 13. bis 17. Februar in Nairobi, Kenia durchgeführt werden. In der Woche trafen sich das Team des Instituts für neue Energie-Systeme (InES) mit den Projektpartnern der Universität Bayreuth (UBT), der Universidade Eduaordo Mondlane (UEM) und Phaesun GmbH. Gastgeber des Projekttreffens war der lokale Projektpartner von der Technical University of Kenya (TU-K).  
Im Mittelpunkt der Woche standen die gemeinsame Weiterentwicklung des Konzepts für den geplanten, sogenannten Energy-Hub, der Austausch mit ausgewählten kenianischen Stakeholdern sowie der Besuch der informellen Siedlung Kingstone im Stadtteil Mukuru in Nairobi. Es zeigt sich, dass die gemeinsame Arbeit des vergangenen Jahres erste Früchte trägt. So konnten bezüglich des Energy-Hubs wichtige Fragen zu den Themen Management, Einbindung und Nutzen für die lokale Bevölkerung sowie die Frage nach einer geeigneten Standortwahl diskutiert und vorangebracht werden. Unterstützt wurde das Team dabei vom staatlichen Stromversorger Kenya Power and Lighting Company (KPLC) und der Nichtregierungsorganisation (NGO) Muungano, die sich seit Jahren für eine bessere Infrastrukturentwicklung in informellen Siedlungen in Kenia einsetzt.
Besonders aufschlussreich war der Besuch der informellen Siedlung Kingstone im Stadtteil Mukuru. Dort wurden wir zunächst von der NGO Mukuru Slums Developments Projects (MSDP) empfangen, die dem SEED-Konsortium einen umfassenden Einblick in deren Arbeit vor Ort und verschiedene Projekte gab. Die Diskussionen mit MSDP, bei denen vor allem deren Erfahrungen bei der Umsetzung von Projekten in Kingstone im Vordergrund standen, knüpften an die Diskussionen der vergangenen Tage über Nachhaltigkeit, gutes Management und die Klärung von Eigentumsverhältnissen an.
Der anschließende Besuch der informellen Siedlung unter Führung der lokalen Community Health Workers (CHW) ermöglichte es, die Lebensrealität der Menschen vor Ort hautnah zu erleben. In den anschließenden Gesprächen mit den CHWs wurden u.a. Fragen zum Alltag der BewohnerInnen sowie Anforderungen an ein mögliches Konzept für den Energy-Hub diskutiert.
Mit den im Laufe der Woche gewonnenen Eindrücken startet das SEED-Projektteam nun motiviert in das letzte Projektjahr, um das bisherige Konzept des Energy-Hubs weiterzuentwickeln und an die Bedürfnisse in den informellen Siedlungen anzupassen.
Das im Rahmen des SEED-Projekts entwickelte Energiekonzept soll die Lebensbedingungen von Menschen in informellen Siedlungen in urbanen Regionen in Subsahara-Afrika nachhaltig verbessern. Ziel ist es, erneuerbare Energiequellen über einen sogenannten Energy-Hub zur Verfügung zu stellen, der sowohl von Haushalten als auch von Unternehmen genutzt werden kann. Das Projekt SEED wird vom DLR mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und läuft noch bis Ende März 2024. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter https://www.seed-initiative.org/.